Bezirksapostel Krause: Wort zum Monat

Bezirksapostel Rüdiger Krause verfasste für den Gemeindebrief Juni das Wort zum Monat und nimmt Bezug auf den kommenden Jugendtag am 17. Juni 2018 in Leipzig und auf die historische Bedeutung Tages.

Liebe Leserinnen und Leser,

der 17. Juni 2018 steht für unsere Jugendlichen ganz besonders im Licht des von unserem Stammapostel Jean-Luc Schneider durchgeführten Jugendtages in Leipzig. Dies ist der erste große Jugendtag in unserer zusammengefassten Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland. Immer wieder wird mir von den Jugendlichen signalisiert, dass sie in großer Vorfreude auf dieses Ereignis stehen. Manche Vorbereitungen sind notwendig, die von vielen hundert Helferinnen und Helfern, Glaubensgeschwistern, verrichtet werden. Auch dafür können wir sehr dankbar sein.

Als wir uns mit dem ersten gemeinsamen Jugendtag in unserem erweiterten Bereich beschäftigten, fiel relativ schnell die Entscheidung, diesen in Leipzig stattfinden zu lassen. Dabei hatte keiner der Beteiligten einen Gedanken an die historische Relevanz dieses Tages, den 17. Juni. Dieser Tag war von 1954 bis zur deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 „Tag der deutschen Einheit“, Nationalfeiertag in der Bundesrepublik Deutschland. Dieser Gedenktag wurde eingeführt, da am 17. Juni 1953 viele mutige Bürgerinnen und Bürger im gesamten Gebiet der damaligen DDR mit Streiks und Demonstrationen auf die Bedürfnisse des sogenannten „kleinen Mannes“ aufmerksam machten. Sehr blutig wurden diese Streiks und Aufstände durch die sowjetische Armee niedergeschlagen. Man spricht von 55 offiziellen und 20 inoffiziellen Todesopfern. In späteren Prozessen wurden manche bis dahin unbescholtene Bürger zum Tode und langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Ich möchte an dieser Stelle die damaligen Ereignisse erwähnen, um deutlich zu machen, wie gut wir es heute haben. Wir leben heute in einem wiedervereinigten Land, in dem wir uns frei bewegen können. Wir dürfen in allen Städten und Orten Gottesdienste durchführen und werden daran nicht gehindert. Aus unserem gesamten Arbeitsbereich können ungehindert etwa 8.000 Jugendliche und interessierte Besucher zum Jugendtag nach Leipzig reisen, um dort das Fest der Gemeinschaft mit unserem Stammapostel zu erleben. Wir nehmen das heute wie selbstverständlich hin und müssen doch vor dem Hintergrund der Geschichte feststellen, dass dies nicht immer so war.

Ganz besonders wollen wir auch der Menschen gedenken, die damals zu Tode gekommen sind. Sie hatten lediglich für eine Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsverhältnisse protestiert.

Zugleich bin ich sehr dankbar in einem Bereich arbeiten zu dürfen, der jahrzehntelang für die jeweils andere Seite des geteilten Deutschlands unzugänglich war. Überall treffe ich auf wunderbare Glaubensgeschwister, mit denen ich gemeinsam das Ziel unseres Glaubens anstreben darf. So freue ich mich ganz besonders auf den Jugendtag mit unserem Stammapostel in Leipzig und grüße euch herzlich,

euer

Rüdiger Krause

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