Bezirksapostel dient Senioren

Kinder im Gottesdienst für Senioren? Dass das geht und erfreut, war am Sonntagvormittag im Gottesdienst mit dem Bezirksapostel in der Kirche Leipzig-Mitte zu erleben.

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Rund 400 Senioren aus den Bezirken Dresden und Leipzig waren am Sonntagvormittag zum Gottesdienst mit dem Bezirksapostel in der Kirche Leipzig-Mitte versammelt. Eingeladen waren auch Kinderchor, Nachwuchsorchester und Männerchor des Bezirkes Leipzig, die den Gottesdienst musikalisch gestalteten.

Der Bezirksapostel stellte den Gottesdienst unter das Wort Psalm 92, 14.15.aus 16:

„Die gepflanzt sind im Hause des Herrn, werden in den Vorhöfen unseres Gottes grünen. Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, dass sie verkündigen, wie der Herr es recht macht.“

Zu Beginn seines Dienens griff der Bezirksapostel das von den Kindern vorgetragene Lied auf „Wir haben Freude zu verschenken“ (KLB 106) und verwies darauf, dass alles, was wir im Hause Gottes haben und empfangen, Geschenk Gottes ist. Allen gilt die Einladung des Herrn: Komm, wie du bist, hier ist Gnade! Zugleich sagt uns der Herr aber auch: Bleib nicht, wie du bist, sondern wachse – wachse mehr und mehr ins Wesen Christi hinein. Dem berühmten Geigenbauer Stradivari sagt man nach, dass sein Erfolgsrezept beim Geigenbau gewesen sei: Heute besser als gestern und morgen besser als heute. – Das wollen auch wir anstreben.

Mit Blick auf die Senioren und sich selbst sagte der Bezirksapostel: „Wir haben alle ein bestimmtes Alter erreicht. Haben wir auch die Reife erreicht, die der Herr an uns sehen möchte?“

Die versammelten Senioren bezeichnete der Bezirksapostel als einen Schatz, einen Schatz an Lebenserfahrung, Glaubenserfahrung, Gebetserhörung, Erfahrung in der Nachfolge, im Opfern. Diesen Schatz gilt es zu nutzen, indem die Erfahrungen an die Jüngeren weitergegeben werden. Und das nicht im Sinne von etwas vorschreiben, sondern im Sinne von Rat geben. Die Erfahrungen sollen nicht auf die Familie beschränkt bleiben, sondern auch in die Gemeinde hineingegeben werden.

Kerngedanken zum Textwort:

„Die gepflanzt sind im Hause des Herrn“ – Wir denken dabei an unsere Eltern und Großeltern, an unsere Lehrer im Hause des Herrn, die uns mit Liebe umsorgt haben. Dank ihrer Arbeit dürfen wir heute fest verwurzelt sein im Werk Gottes. Und dieses Fest-verwurzelt-Sein ist wesentlich für einen jeden von uns – ob Jung oder Alt.

„… grünen … blühen, fruchtbar und frisch sein“ – Grün ist ein Bild für Hoffnung und Mut. In unserer Kirche zeigt sich eine starke Überalterung. Die Gemeinden schrumpfen. Wir wollen nicht resignieren, sondern Hoffnung in uns tragen. Die Senioren haben eine hohe Verantwortung für die Atmosphäre in ihrer Gemeinde. Sie bestimmen wesentlich mit, welcher „Wind“ in der Gemeinde weht. Wo eine Atmosphäre des Friedens, der Freundlichkeit, der Barmherzigkeit, der Güte, der Freude herrscht, ist Wachstum möglich. Und in einer solchen Atmosphäre können sich auch unsere Kinder und unsere Jugendlichen wohlfühlen.

„… verkündigen, wie der Herr es recht macht“ – Wir verstehen zwar die Wege Gottes nicht immer, aber wir wissen: Was Gott tut, das ist wohlgetan. Und davon wollen wir reden.

Die Aufgabe für jeden Gottesdienstteilnehmer fasste der Bezirksapostel in dem Satz zusammen:

Christus möchte durch dich in der Gemeinde anwesend sein.

Auf die ihm oft gestellte Frage, war früher alles falsch?, antwortete der Bezirksapostel mit zwei Versen aus dem Buch Sirach: „dass alle Werke des Herrn gut sind und jedes zu seiner Zeit einen Zweck erfüllt und dass man nicht sagen darf: Es ist nicht alles gut; denn alles ist zu seiner Zeit sinnvoll“ (Sirach 39, 39.40). In diesem Zusammenhang erinnerte er auch an ein Wort, das Stammapostel Fehr des Öfteren zitierte: „Wenn wir bewahren wollen, was wir haben, müssen wir vieles ändern.“ Was es zu ändern gilt, ist die innere Haltung. Wir sollen immer mehr hineinwachsen ins Wesen Christi. Und das sollte bei jemandem, der schon jahrzehntelang neuapostolisch ist, mehr sichtbar sein als bei einem Jugendlichen. Dazu führte der Bezirksapostel die folgende Begebenheit an:

Zwei ältere Glaubensbrüder unterhalten sich und blicken zurück. Der eine sagt: „Ich bin nun schon 60 Jahre neuapostolisch.“ Darauf der andere: „Und was hat’s geholfen?“

Den Amtsbrüdern im Ruhestand legte der Bezirksapostel ans Herz, sich auch im Ruhestand zu bemühen, der Herde Christi ein Vorbild zu sein, ein Vorbild zu sein im Wort, im Wandel, im Opfern, im Hinwenden zum anderen.

Bischof Matthes, Bezirksältester Gottwald und Bezirksältester Kleine dienten mit.

Unter den Gottesdienstteilnehmern waren auch einige hörgeschädigte Glaubensgeschwister. Für sie übersetzte Priester Andreas Krämer aus der Gemeinde Leipzig-Mitte das Dienen am Altar in die Gebärdensprache.

Zum Abschluss des Gottesdienstes sangen die Kinder gemeinsam mit dem Männerchor, begleitet vom Bezirksnachwuchsorchester „Lobe den Herrn, meine Seele“ aus dem Kinderliederbuch.

Text: K.G. / Fotos: M.V.

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