Ökumene: Andacht und Informationsabend in Hamburg

Die Pastorinnen Annette Reimers-Avenarius und Corinna Schmidt führten am Montag, 19. November 2018, die erste Andacht in einer Neuapostolischen Kirche in Hamburg durch. Bereits Anfang September lud Apostel Jörg Steinbrenner in einem Rundschreiben alle Amts- und Funktionsträger der Hamburger Bezirke zu diesem Abend in Harburg ein.

Die Pastorinnen Annette Reimers-Avenarius (r.) und Corinna Schmidt (l.) führten am Montagabend die erste Andacht in einer Neuapostolischen Kirche in Hamburg durch.

Die Pastorinnen Annette Reimers-Avenarius (r.) und Corinna Schmidt (l.) führten am Montagabend die erste Andacht in einer Neuapostolischen Kirche in Hamburg durch.

„Wir möchten, dass ihr mitmacht und der Gedanke der Ökumene Fuß fasst in den Gemeinden und daraus ein Mitwirken entsteht“, erläuterte Bezirksältester Wolfgang Hausmann den Anlass für die Einladung zum ökumenischen Informationsabend. Er ist Beauftragter der Neuapostolischen Kirche für den Bereich der Ökumene in Hamburg. Seit Juni 2017 ist die Neuapostolische Kirche Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hamburg und seit August 2018 nun auch Gastmitglied im Ökumenischen Forum HafenCity (wir berichteten).

„Schätze des Glaubens teilen“

Die Andacht begann mit einem Gesang aus der Taizé Tradition, „Meine Hoffnung und meine Freude“ von Jacques Berthier. Es folgte ein Beitrag von Pastorin Corinna Schmidt. Sie stellte den Besuchern ein Bild aus dem sechsten Jahrhundert vor, welches Abraham als Menschen und Gott als einen vom Himmel gestreckten Arm darstellt.

Pastorin Corinna Schmidt zog einen Vergleich von der Darstellung zur Ökumene: So sei Offenheit und das Hinhören entscheidend. „Es ist spannend zu hören, was die einzelnen Kirchen ausmacht und wie die Mitglieder in Beziehung zu Gott und zu Jesus leben“, beschrieb sie ihre Erfahrungen. Man begebe sich wie Abraham in eine Ungewissheit und lerne mit der Zeit die Schätze der anderen Konfessionen kennen. Doch über all diese Ungewissheit stehe immer die Verheißung und Gegenwart Gottes – so auch in der Ökumene.

Jesus als Begleiter

Pastorin Annette Reimers-Avenarius stellte ebenfalls eine Ikone in den Mittelpunkt ihres Wortbeitrags: Christus legt seinen Arm um Menas, einem ägyptischen Soldaten aus dem dritten Jahrhundert, der den Überlieferungen nach, zu Christus gefunden habe und letztlich aufgrund seines Glaubens hingerichtet wurde. So verstehe Pastorin Reimers-Avenarius Jesus auf diesem Bildnis als einen Tröster, als leibgewordenes Evangelium und Begleiter im Leben als auch im Sterben.

Der Jenseits-Glaube in der Neuapostolischen Kirche besitze aus ihrer Sicht einen besonderen Stellenwert und sie machte deutlich, dass nicht alle Menschen in Frieden sterben können. Auch heute werden Christen verfolgt, erleben Gewalt und Folter und sind gezwungen zu fliehen. Um dieser Menschen zu gedenken, sprach Pastorin Reimers-Avenarius ein besonderes Gebet zum Abschluss der Andacht. Der „Kleine Chor Hamburg“ gestaltete den musikalischen Rahmen.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen

Pastorin Annette Reimers-Avenarius ist Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Hamburg. Sie gehört der evangelisch-lutherischen Kirche an und ist hauptamtlich als Ökumene-Beauftragte der Nordkirche tätig. Pastorin Corinna Schmidt ist theologische Leiterin des Ökumenischen Forums HafenCity. Sie ist Mitglied der ältesten Freikirche, der Mennoniten, und wurde 1990 ordiniert.

Pastorin Reimers-Avenarius gab den Zuhörern einen Einblick in die Historie der ACK. Der Zweite Weltkrieg mit seinen Folgen war im Jahr 1948 der Hintergrund zur Gründung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) und des Zusammenschlusses einiger christlicher Kirchen zur ACK. Ziel war die Stärkung der christlichen Kirche in der Gesellschaft und die Kirchen "zu gemeinsamem Zeugnis und Dienst" zu vereinen (Geschichte der ACK). Auch heute sei dies das gemeinsame Ziel ökumenischer Aktivitäten. Grundlage bildet die Charta Oecumenica als Leitlinie für die ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen in Europa.

Ökumenisches Forum HafenCity

Pastorin Corinna Schmidt stellte den Zuhörern das Ökumenische Forum HafenCity vor sowie die Chancen einer Beteiligung der Neuapostolischen Kirche an den dort angebotenen Veranstaltungen. Mitwohnen, Mitbeten, Mithelfen und Mitsingen sind vier der zentralen Stichworte des Forums.

Rund 50 Menschen leben aktuell in der ökumenischen Hausgemeinschaft. Zum Gebet lädt die ökumenische Kapelle ein, die 365 Tage im Jahr von 8 bis 18.30 Uhr für Besucher geöffnet ist. Das Café ElbFaire bietet Möglichkeiten für Gespräche. Pastorin Schmidt lud die Anwesenden ausdrücklich zu einer Besichtigung der Räumlichkeiten ein – gerne auch mit der Gemeinde. Für Anfragen stehe sie gerne zur Verfügung.

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