Vortragsabende zum Thema Gewaltprävention und Missbrauch

Will man Kinder und Jugendliche vor Missbrauch schützen, muss man sie „stark" machen und ihnen helfen ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen. Kinder und Jugendliche brauchen Orientierung, um sich im Leben zu Recht zu finden. Sie müssen erst noch lernen, welche Werte wichtig sind und was gut und richtig ist. Oft sind sie sich ihrer Stärken nicht sicher. Das kann sie in Gefahr bringen. „Täter suchen keine Gegner, sondern Opfer", erläuterte der fachkundige Referent und pensionierte Polizeibeamte Peter Döscher.

Die Vorträge, die in den letzten Wochen zum Thema „Gewaltprävention und Missbrauch" in verschiedenen Kirchen Norddeutschlands stattfanden, richteten sich vor allem an Eltern, Jugendbeauftragte und Lehrkräfte, die an der Erziehung der Kinder und Jugendlichen beteiligt sind. Diese werden heute mehr denn je von den Medien beeinflusst. Fernsehen und andere Medien bieten Unterhaltung rund um die Uhr, oftmals geht diese aber mit einem deutlich zu beobachtenden Werteverfall einher.

Das Internet eröffnet weitere zahlreiche Möglichkeiten, doch unter den inzwischen knapp acht Milliarden Webseiten des World Wide Web finden Jugendliche problemlos Zugang zu menschenverachtenden Inhalten wie Pornographie und Gewaltverherrlichung.

In den so genannten sozialen Netzwerken, in denen vor allem harmlose Freundschaften gepflegt werden, lauern auch ungeahnte Gefahren. Beispielsweise haben sich viele Missbrauchstäter auf Internetchaträume spezialisiert. Sie suchen dort gezielt nach Opfern. Sie nutzen die Naivität der oft ahnungslosen Kinder aus, um ihr Vertrauen zu erschleichen. Diese gehen häufig viel zu sorglos mit persönlichen Daten wie Telefonnummer und Adressen um. Sie werden dann von den Tätern geschickt zu geheimen Treffen überredet und missbraucht.


Peter Döscher gibt in seinen zweistündigen Vorträgen einen Überblick über die Gefahren, die heute auf junge Menschen lauern. Durch Rollenspiele und Filmausschnitte und eine insgesamt anschauliche und eindringliche Präsentation bringt er den Zuhörern nahe, dass es vor allem darum geht junge Menschen zu stärken. Kinder müssen auch einmal an Krisen wachsen, Selbstständigkeit entwickeln und ein gesundes Selbstbewusstsein erwerben. Die Mittel hierzu sind neben einer konsequenten Erziehung und einem kommunikativen Gesprächsklima, ehrliches Lob und echte Anerkennung.

Eine Kultur des Schweigens „gibt den Tätern Macht". Ein Kind muss im Missbrauchsfall im Durchschnitt sieben Erwachsene ansprechen, bevor ihm Gehör und Glauben geschenkt wird. Das sollte uns Erwachsenen zu Denken geben.

Die nächsten Veranstaltungen sind am:
14. März um 20 Uhr in der Neuapostolischen Kirche Hamburg-Harburg, Wattenbergstraße 23
21. März um 20 Uhr in der Neuapostolischen Kirche Schwerin, Bäckerstraße 7
28. März um 20 Uhr in der Neuapostolischen Kirche Rostock, Ulmenstraße 25


CZ/MS

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