Jugendtag 2012: Jesus Christus als treuer Freund

(10.09.2012) Hamburg. „Wählt Jesus zum Freund für euer ganzes Leben“, riet Bezirksapostel Rüdiger Krause den rund 4.200 Teilnehmern des Jugendtages der Neuapostolischen Kirche Norddeutschland. Der Gottesdienst am Sonntag, 9. September 2012 in der o2 World Hamburg bildete den Abschluss des Jugendtag-Wochenendes, das unter dem Motto „Kennst du den Freund?“ stand.

Passend zum Motto waren die neuapostolischen Christen im Vorfeld aufgefordert worden, Einladungen zum Jugendtag auszusprechen. Die Idee „Jeder bringt einen Gast mit“ fand bei den meisten Jugendlichen Anklang, sodass im Durchschnitt jeder dritte Teilnehmer einen Freund oder eine Freundin aus der Schule, der Universität, dem Kollegenkreis oder der Nachbarschaft mitbrachte.

Mehr als 900 Gäste hatten die Einladungen angenommen. Zusammen mit rund 3.200 Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche Norddeutschland bildeten sie am Sonntagmorgen die Gemeinde in der erstmalig zu diesem Zweck angemieteten o2 World Hamburg. Außergewöhnlich war auch, dass ein Viertel der Gottesdienstbesucher den Chor ausmachte. Bezirksapostel Krause zeigte sich begeistert: „So groß war nicht einmal der Chor beim Europa-Jugendtag 2009.“

Treuer Freund als Trost im Leben

Zu Beginn des Gottesdienstes hieß Bezirksapostel Krause alle Anwesenden herzlich willkommen und richtete seinen Wunsch, dass sich jeder in der Gemeinschaft wohlfühlen möge, besonders an die Gäste, die er im Folgenden auch als Freunde ansprach. Grundlage für den Gottesdienst war das Bibelwort aus Sirach 6,14+16: „Ein treuer Freund ist ein starker Schutz; wer den findet, der findet einen großen Schatz. Ein treuer Freund ist ein Trost im Leben; wer Gott fürchtet, der bekommt solchen Freund.“

Bevor Bezirksapostel Krause Bezug auf das Bibelwort aus Sirach nahm, las er Vers 26 aus Psalm 73 vor: „Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ Damit wandte sich der Bezirksapostel an einige Glaubensgeschwister und Gäste, die mitunter möglicherweise keinen Antrieb hätten, in gewissen Lebenslagen nicht weiter kämen oder nicht weiter wüssten. „Nimm diesen Trost mit: Du bist nicht alleine“ ermunterte er, „Jesus ist allezeit für dich da, er ist immer mit dir. (…) Jesus ist dein Fürsprecher am Thron Gottes.“

Merkmale eines Freundes

Bezug nehmend auf das Bibelwort zeigte Bezirksapostel Krause auf, was einen Freund auszeichne: „Ein Freund ist wahrhaftig und aufrichtig. Er ist offen und verschweigt uns nichts. (…) Ein Freund sagt uns die Wahrheit ins Gesicht. Er sagt auch, was nicht gut an uns ist – aber mit den Worten der Liebe.“ Vor allem aber stehe ein Freund einem in der Not zur Seite. Hierfür gab der Bezirksapostel ein Beispiel aus der Bibel. Er verwies auf einen Teil der überlieferten Geschichte des Hiob.

Hiob 2,11+13: „Als aber die drei Freunde Hiobs all das Unglück hörten, das über ihn gekommen war, kamen sie, ein jeder aus seinem Ort (…) und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.“ Bezirksapostel Krause bekräftigte, dass das Suchen von Nähe und Gemeinschaft wichtiger seien als der schnelle Rat. Damit richtete er sich auch an die versammelten Seelsorger. Und an alle adressiert: „Vielleicht hört man im Gottesdienst nicht immer den eindeutigen Rat oder man bekommt nicht sofort Antwort auf quälende Fragen. Aber man fühlt doch, dass Gott da ist – wie die drei Freunde Hiobs.“

Jesus Christus als Freund

Seine Predigt abschließend betonte Bezirksapostel Krause, dass der größte und treuste Freund Jesus Christus sei. Er habe nicht nur alle angesprochenen Merkmale eines Freundes in vollkommener Weise, sondern vor allem mit seinem Tod das Opfer gebracht, dass allen Menschen die Vergebung der Sünden möglich mache. „Einen größeren Freundschaftsdienst gibt es nicht“, so der Bezirksapostel.

Unterstrichen wurde dieser Gedanke mehrfach musikalisch. Den Fokus auf Jesus Christus legten besonders die Lieder „Einen Freund hab ich gefunden“, „Welch ein Freund ist unser Jesus“ oder „Menschenfreund nach deinem Bilde“. Mit Rücksicht auf die englischsprachigen Teilnehmer des Gottesdienstes waren Bestandteile des abwechslungsreichen Repertoires auch die Lieder „You raise me up“, „I’m gonna sing“, „Deep river“ und „Step by step“.

Predigtbeitrag von Apostel Zenker

Wolfgang Zenker, der aus München angereist war und als Apostel der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland tätig ist, ging in seinem Predigtbeitrag unter anderem auf die Idee „Jeder bringt einen Gast mit“ ein. Er erwähnte, dass einer der Jünger damals auch einen Freund eingeladen habe, Jesus Christus zu erleben. Darauf hätte jener die Antwort erhalten: „Was soll aus Nazareth Gutes kommen?“

Apostel Zenker verglich diese Situation mit den möglichen Reaktionen auf die Einladungen der heutigen Jugendlichen: „Was ist schon die Neuapostolische Kirche? Was ist das denn Besonderes?“ Hier gelte es, wie der damalige Jünger zu reagieren, nämlich nicht viele Worte zu machen, sondern einfach zu antworten: „Komm und siehe!“

Predigtbeitrag von Apostel Falk

Als zuständiger Apostel für die Jugendlichen der Neuapostolischen Kirche Norddeutschland griff Uli Falk den Text des offiziellen Jugendtags-Songs „Kennst du den Freund?“ auf. Einen Schwerpunkt wählte der Apostel mit seinen Gedanken zur Liedzeile „Kennst du den Freund, der vor Tatendrang schäumt“. Jesus sei nie untätig, so der Apostel.

In seinen Ausführungen gab Apostel Falk zahlreiche Beispiele aus der Bibel, um Jesu „Tatendrang“ zu verdeutlichen. So zitierte er „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ und „Ich werde hingehen und euch die Stätte bereiten“, betonte in diesem Zusammenhang aber auch, dass beide Zusagen Jesu ganz aktuell seien. „Das geschieht im Hier und Jetzt. Und das tut Jesus für einen jeden Einzelnen von uns.“

Jugendstunde und Aktionsstände

Als obligatorischer Abschluss des Jugendtages fand am Nachmittag eine Jugendstunde statt, die von mehreren Jugendbezirken der Neuapostolischen Kirche Norddeutschland organisiert und durchgeführt wurde. Hier war – wie im Gottesdienst am Vormittag – Jesus Christus und sein vorbildliches, freundschaftliches Verhalten das übergeordnete Thema. Mit Musik, Schauspiel und Filmbeiträgen verstanden die Akteure über anderthalb Stunden die Jugendtagteilnehmer zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen.

Für Unterhaltung hatten auch mehr als 20 Aktionsstände gesorgt, die in der Mittagspause zur Interaktion und Information aufgebaut worden waren. Jugendliche aus dem Bezirk Wesermünde stellten den Lebenslauf Jesu dar, eine Vergebungswand betreuten Kieler Jugendliche, Lübecker Jugendliche eine Gebetswand und Jugendliche aus Hamburg luden ein, „Letters to God“ zu schreiben.

Nächster Norddeutscher Jugendtag

Der 35. Norddeutsche Jugendtag wird am Samstag und Sonntag, 15. und 16. Juni 2013 erneut in Hamburg stattfinden. Auch Gäste sollen wieder eingeladen werden. Während der Gottesdienst die zentrale Veranstaltung am Sonntag sein wird, wird das Highlight am Samstag die Aufführung eines Pop-Oratoriums sein, das Bezirksapostel Krause gestern den Jugendlichen aus Norddeutschland vorstellte.

Das Pop-Oratorium mit dem Titel „Ich bin – Jesus in Wort und Wundern“ werden mehr als 1.500 jugendliche Sängerinnen und Sänger der Neuapostolischen Kirchen Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen aufführen. Veranstaltungsort  am 15. Juni ist die o2 Arena Hamburg und bereits am 1. Juni 2013 die Westfalenhalle Dortmund. Auf der Internetseite www.wort-und-wunder.de wird ausführlich über das Musikprojekt berichtet.

Text: Björn Renz

Fotos: Friedhard Frank, Björn Renz

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