Jean-Luc Schneider ist neuer Stammapostel

(19.05.2013) Hamburg. Mit der Ordination eines neuen Stammapostels ist für die Neuapostolische Kirche ein besonderes Pfingstfest in Hamburg zu Ende gegangen. Mehrere Millionen neuapostolische Christen erlebten per Satelliten-Übertragung den Amtswechsel: Wilhelm Leber ordinierte Jean-Luc Schneider zum Stammapostel und wurde anschließend von seinem Nachfolger in den Ruhestand gesetzt.

Mit bewegenden Worten vollzog sich der Wechsel im Stammapostelamt. Das scheidende Kirchenoberhaupt Wilhelm Leber (Stammapostel seit Pfingsten 2005) ordinierte zunächst seinen Nachfolger: „Du hast nichts anderes zu tun als Fels zu sein", verwies er auf den Petrusdienst und erläuterte die zentralen Aufgaben des Stammapostels: die Reinhaltung der Lehre, das Aufschlüsseln neuer Erkenntnisse und die Wahrung der kirchlichen Einheit.

Der neue Stammapostel Jean-Luc Schneider versetzte seinen Vorgänger in den Ruhestand: „Wir danken dir für deine Nahe. Du hast uns geliebt und getragen. Du wirst immer unser Stammapostel bleiben." Den Weg in die Zukunft erläuterte das neue Kirchenoberhaupt mit dem Bild eines Zuges: „Der Lokomotivführer geht in den Ruhestand. Und es kommt ein neuer. (…) Die Gleise kann der Lokführer nicht verändern, die hat der Herr gelegt: das Evangelium Jesu Christi.“ 

Gottesdienst in Borgfelde

Der historische Wechsel fand in einer historischen Gemeinde statt: Hamburg-Borgfelde gilt als die Geburtsgemeinde der Neuapostolischen Kirche. Denn hier hatte sie, die weltweit älteste neuapostolische Gemeinde, ihr erstes eigenes Kirchengebäude. Traditionsverbunden zeigte sich Stammapostel Leber nicht nur mit der Wahl der Pfingstgemeinde, sondern auch mit der Wahl eines Grußwortes: „Siehe, der Herr lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt!“ (Jesaja 62, aus 11)

Den eigentlichen Gottesdienst stellte Stammapostel Leber unter die Bibelstelle aus Lukas 24,49: „Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.“ Diesen Bibelvers setzte er in Zusammenhang mit einem weiteren Vers, nämlich aus Johannes 3,8: „Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist."

Konzert in der Laeiszhalle

Unter dem Motto "I feel the spirit" hatten am Abend des Vortags fünf unterschiedliche Ensembles ein breites Spektrum von alter geistlicher Musik bis hin zu zeitgenössischen Klängen präsentiert. In wechselnder Kombination bestritten der "cHHor", der Kammerchor Wilhelmshaven, der Konzertchor Norddeutschland, der NAC UK Chamber Choir und das Hamburg Orchester vor rund 1.500 Zuhörern das zweistündige Pfingstkonzert in der Laeiszhalle. 

Besonders viel Applaus erntete das Motto gebende Stück "I feel the spirit" von John Rutter mit seinen Gospel- und Jazz-Klängen. Zu den Favoriten der Zuhörer, unter ihnen der Stammapostel und die europäischen Apostel, zählte auch das Orchersterstück „Finlandia" von Jean Sibelius. Zur Feier des Jubiläums „150 Jahre Neuapostolische Kirche" verabschiedeten sich die Musiker mit dem von Cesar Franck vertonten 150. Psalm. Das Publikum bedankte sich mit stehenden Ovationen.

Mehr Informationen und Hintergründe zum Pfingstfest 2013 sind auf der Internetseite der Neuapostolischen Kirche International zu finden: www.nak.org

Text: Andreas Rother

Fotos: Björn Renz

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