Cellobration – 4. Cello-Workshop mit Konzert in Friesland

(29.08.2013) Jever. Von Freitag, 16. bis Sonntag, 18. August 2013 trafen sich Cellisten und Kontrabassisten aus vielen Teilen des Bezirksapostelbereichs Norddeutschland zum jährlich unter dem Namen „Cellobration“ stattfindenden Workshop mit abschließendem Werkstattkonzert. Erneut probten und konzertierten die Musiker in der Neuapostolischen Kirche Jever.

Zum Konzert am Sonntagnachmittag begrüßte Ralph Witfer, Bezirksevangelist im Kirchenbezirk Wilhelmshaven, die 30 Akteure, die 160 Zuhörerinnen und Zuhörer sowie Vertreter der lokalen Presse, die anschließend lobende Worte in der Berichterstattung fanden. „Ein sattes volles Klangvolumen“ oder „Interpretationen mit vollem Klangkörper und schön herausgearbeiteter Phrasierung“ waren zum Beispiel Beschreibungen, die sich tags darauf in der Wilhelmshavener Zeitung finden ließen.

„Vor drei Tagen hörte sich das noch ganz anders an,“ resümierte Dirigent Simon Kasper, der seit „Cellobration“-Bestehen durch die Workshops und Konzerte führt. Der gebürtige Jeveraner studiert in Hamburg Musik und vermag nicht nur dort, Musiker in Proben und Konzerten zu begeistern, zu fördern und zu fordern. Das Ergebnis seiner Arbeit erntete auch dieses Mal stehende Ovationen. Eine Zugabe gab es dennoch nicht. „Nach diesem Intensivkurs mögen wir einfach nicht mehr“, so der 24-jährige Dirigent.

Kurzes Werkstattkonzert nach kurzer Probenzeit

Mit dieser Bemerkung nahm Simon Kasper vor allem auf die sehr jungen sowie älteren „Teilnehmer Rücksicht, deren Alter zwischen neun und 77 Jahren lag. Die Jüngste war aus Berlin angereist und musste gleich nach Beendigung des Konzerts die Heimreise antreten. Das Konzert selbst hatte nur eine Stunde gedauert, sein Programm jedoch war trotz der Kürze außergewöhnlich bunt: So erklangen Stücke von Beethoven, Fauré, Mozart, Schubert und Wagner sowie Kompositionen weniger bekannter Kirchenmusiker.

Den musikalischen Abschluss bildete der „Pilgerchor“ aus der Oper „Tannhäuser“ von Richard Wagner, der als einziges Stück von der Orgel, die Daniel Kasper spielte, begleitet wurde. „Der Boden schien zu beben“ und „Was unter fachkundiger Anleitung in so kurzer Zeit alles möglich ist“, waren die Worte, die Bezirksevangelist Witfer im Nachhinein fand. Damit spielte er auch auf die wenigen, nämlich neun Stunden gemeinsame Probenzeit an, die den Musikern bis zur Aufführung zur Verfügung stand.

Fester Bestandteil eines breiten Musikangebotes

Die Anfänge von „Cellobration“ liegen in der gastgebenden Gemeinde: Schon damals verfügte Jever über sieben gute Cellisten, die ein Ensemble bildeten, das regelmäßig den musikalischen Rahmen der Gottesdienste gestaltete. Diese jungen Musiker, die Freude am Musizieren hatten, wollten die Freude mit weiteren Cellisten teilen und sich gleichzeitig weiterentwickeln. Mit „Cellobration" hat sich ein Baustein dieser gewünschten Weiterentwicklung etabliert und überregionale Relevanz erreicht.

Heute ist „Cellobration" fester Bestandteil des musikalischen Workshop- und Schulungsangebots der Neuapostolischen Kirche Norddeutschland. Es gehört neben den Hamburger Chortagen sowie dem Jugend-Orchesterwochenende und den -Singwochenenden zu den sogenannten Mitmachangeboten, die das Musikgremium der Kirche gebündelt hat. Zu den Angeboten zählen auch Intensivkurse mit den Themen „Orgelimprovisation", „Singen mit Kindern" oder „Ensembleleitung" und „Chorleitung".

Punktuelle Veranstaltungen und überregionale Ensembles

Neben der Teilnahme an punktuellen Schulungsveranstaltungen können interessierte und entsprechend musikalisch begabte Mitglieder der Neuapostolischen Kirche in überregionalen Ensembles mitwirken. Dazu zählen unter anderem Concertino Hamburg, das Mecklenburg- und das Hamburg-Orchester, außerdem der Kammerchor Wilhelmshaven, der Hamburg-Chor und der Konzertchor Norddeutschland. Weitere Informationen über das Musikwesen der Kirche gibt es unter: www.nak-norddeutschland.de/musik/

Text und Fotos: Björn Renz

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