Gott liebt alle Menschen gleich

Am Sonntag, 14. November 2021, besuchte der internationale Kirchenleiter, Stammapostel Jean-Luc Schneider, Berlin. Er feierte den Gottesdienst mit den Gläubigen der Gebietskirchen Nord- und Ostdeutschland und Berlin-Brandenburg, die zumeist via Satellitenübertragung angeschlossen waren. Im Gottesdienst ordinierte er Ralf Vicariesmann zum Apostel und ernannte Helge Mutschler zum Bezirksapostelhelfer für Berlin-Brandenburg.

„Lasst uns nicht gefangen sein von der Gegenwart. Lasst uns die Augen aufheben und ein bisschen weitersehen“, forderte Stammapostel Jean-Luc Schneider die Gemeinde zu Beginn seiner Predigt auf. Er blickte damit auf die aktuellen Corona-Nachrichten. Die Zeit sei schwierig und mancher vielleicht auch verzweifelt. Aber „Gott will uns die Zukunft zeigen, damit wir wissen, wie wir mit der Gegenwart umgehen“.

Zukunft ist Gemeinschaft mit Christus

Als Bibelwort für den Gottesdienst verwendete er ein bekanntes Wort aus der Offenbarung des Johannes: „Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.“ (Offenbarung 20,6)

In seiner Predigt ging er dann thematisch auf den Glauben an die Wiederkunft Christi und die Lehre von den zukünftigen Dingen ein, wie sie der Katechismus der Neuapostolischen Kirche beschreibt. Der Glaube an die Wiederkunft Christi sei „kein Traum, keine schöne Geschichte, sondern göttliche Realität“. Das bedeute, dass dieses Ereignis bei Gott so sicher sei, als wäre es schon geschehen. Die, die an der nachfolgenden ersten Auferstehung teilnähmen, seien selig und heilig, also vollkommen zufrieden und glücklich.

Teilnahme ist keine Belohnung für Treue

„Gott liebt alle Menschen mit der gleichen vollkommenen Liebe.“ Deshalb sei die Teilnahme an der ersten Auferstehung keine Belohnung für den Glauben oder die Treue eines Menschen gegenüber Gott. „Es ist kein Zeichen dafür, dass Gott uns mehr liebt“, denn es gäbe keine unterschiedlichen Niveaus der Liebe Gottes.

Gott habe Gläubige auserwählt zu einem speziellen Dienst im Friedensreich: das Evangelium Jesus Christus zu verkündigen. Die Aufgabe sei: „Dienen im Reich Christi.“

Reich des Friedens bedeutet nicht, dass überall Frieden ist

Das Reich Christi vollziehe sich nach der in der Offenbarung beschriebenen Hochzeit im Himmel. Dabei handele es sich nicht um eine politische Machtübernahme durch Christus. „Die Regentschaft Christi wird offenbar, Tod und Sünde sind überwunden.“ Friedensreich beschreibe dabei, dass der Fürst des Friedens auf Erden ist – aber nicht etwa, dass überall auf Erden Frieden ist. Es gebe „keine paradiesischen Verhältnisse auf Erden“. Vielmehr würden weiterhin Menschen geboren, würden auch krank und müssten sterben. Die Trennung zwischen Tod und Leben sei nicht aufgehoben.

Und auch die dem Menschen eigen gewordene Tendenz zu sündigen, sei weiter vorhanden, das gehöre zum Menschsein. Und so würden auch weiterhin gute und schlechte Entscheidungen getroffen, die entsprechende Konsequenzen nach sich zögen. Allerdings könne der Satan während dieser Zeit nicht intervenieren, die Arbeit Christi nicht behindern: „Jeder Mensch bekommt Kontakt zum Evangelium“.

Heute an die Macht der Liebe glauben

„Wir sollen an der Vermittlung des Heils mitarbeiten“ und dafür „müssen wir uns heute vorbereiten“. Das heiße, dafür zu sorgen, „dass Gott uns heiligen kann“ und beinhalte zu glauben und Gott zu vertrauen, auch wenn man die Zusammenhänge noch nicht verstehen würde.

Der zweite Punkt sei, die „Menschen lieben, wie Jesus Christus sie liebt“. Deshalb sei es wichtig heute zu lernen, auch Menschen zu lieben, die nicht den eigenen Vorstellungen und Zielen entsprächen. Dies könne gelingen, wenn man an die Macht der Liebe glaube. „Alle Menschen können Heil erlangen und in der neuen Schöpfung Gemeinschaft mit Gott haben“, fasste der Stammapostel zusammen. „In der neuen Schöpfung geht dann alles nach dem Willen Gottes.“ Dort herrschten paradiesische Zustände.

Jetzt anfangen, in Liebe zu ‚regieren‘

Apostel Helge Mutschler sagte in seiner Predigt, er habe es als schön empfunden, „dass wir den Blick heute morgen ein bisschen emporgehoben haben“. Es komme etwas Neues, etwas Vollkommenes – das sei die große und gute Botschaft.

Jeder müsse nun für sich klären, wie das die eigenen Entscheidungen beeinflusse. Regieren mit Christus sei eine neue Qualität: Entscheidungen nicht aus Egoismus zu treffen, mit Kälte oder Rücksichtslosigkeit. Regieren mit Christus heiße nicht, „den anderen unterdrücken, sondern miteinander in Liebe umgehen“. „Zum Glück gibt es eine lange Zeit, wo Jesus Christus gepredigt werden kann“. Er rief dazu auf „Lasst uns heute damit anfangen, in dieser Liebe zu ‚regieren‘!“

Neuer Apostel für Nord- und Ostdeutschland, Bezirksapostelhelfer für Berlin-Brandenburg

Apostel Helge Mutschler ist bisher für sechs Kirchenbezirke in Niedersachsen verantwortlich, erklärte Stammapostel Schneider. Nun soll er Bezirksapostelhelfer für Berlin-Brandenburg werden und so den Fusionsprozess der beiden Gebietskirchen unterstützen. Um ihn von der Betreuung seiner bisherigen Bezirke zu entlasten, sei eine Nachfolgeregelung für seinen Apostelbereich notwendig geworden. Deshalb ordinierte Stammapostel Jean-Luc Schneider den bisherigen Vorsteher der Gemeinde Braunschweig und Bezirksvorstehervertreter des gleichnamigen Kirchenbezirks, Evangelist Ralf Vicariesmann, zum Apostel.

Apostel Helge Mutschler ernannte er, zusätzlich zu Nord- und Ostdeutschland, als Bezirksapostelhelfer für den Bereich von Bezirksapostel Wolfgang Nadolny. Damit ist ein weiterer Schritt in der Fusion der Gebietskirchen getan. Nach der Ruhesetzung des Bezirksapostels im nächsten Jahr werden Bezirksapostel Rüdiger Krause und sein Helfer Helge Mutschler auch den Bereich Berlin-Brandenburg verantworten. Der offizielle Zusammenschluss der beiden Gebietskirchen nach Körperschaftsrecht ist für den 1. Januar 2023 geplant.

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