Andacht zum Weltgedenktag für verstorbene Kinder

Jedes Jahr sterben in Deutschland tausende Kinder und junge Erwachsene, weltweit sind es um ein Vielfaches mehr. Und überall bleiben trauernde Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde zurück. Täglich wird in den einzelnen Familien dieser Kinder gedacht. Doch einmal im Jahr gedenken Betroffene weltweit nicht nur ihrer eigenen Töchter, Söhne, Schwestern, Brüder, Enkel und Enkelinnen. Zu diesem Gedenktag findet am 12. Dezember um 16 Uhr in Hamburg-Eppendorf eine Andacht statt, die per Video übertragen wird. Brit Gardemeier aus der Gemeinde Hamburg-Eppendorf stellt im Interview die Grundidee der Andacht dar.

In diesem Jahr findet erstmalig eine Veranstaltung anlässlich des Gedenktages in unserer Gebietskirche statt. Gibt es ähnliche Veranstaltungen von anderen Kirchen oder anderen Gebietskirchen?

Andachten und ähnliche Veranstaltungen gibt es zum Beispiel schon seit einigen Jahren in der Gebietskirche Westdeutschland, speziell in NRW. Bei uns in Hamburg gibt es unter anderem in der Hauptkirche St. Michaelis, dem Michel, seit Jahren Gedenkgottesdienste. So auch in diesem Jahr.

Wie kamst du auf die Idee, zu diesem besonderen Tag eine Andacht anzubieten?

In unserer Gebietskirche engagiere ich mich in der Trauerbegleitung und bin auch Teil des Runden Tisches Trauerbegleitung. Gleichzeitig erlebe ich auch beruflich in meiner Praxis, dass das Thema Tod immer noch oftmals ein gesellschaftliches Randthema ist. Dies gilt ganz besonders für verstorbene Kinder. Als eines meiner Herzensthemen ist es mir ein Anliegen, diesen Weltgedenktag auch in unserer Gebietskirche fest zu etablieren.

Was erwartet uns bei dieser Andacht?

Die Andacht wird geprägt sein von Musik- und Wortbeiträgen sowie von Stille und Gebeten. Es werden Betroffene direkt zu Wort kommen sowie auch Kurztexte Trauernder vorgelesen werden. Darüber hinaus wird auch unser Vorsteher, Hirte Olav Melbye, einen kurzen Impuls geben.

Eingeladen sind alle Eltern, Geschwister, Großeltern, Freunde, Bekannte sowie alle Menschen, die sich verbunden fühlen.

Der Eintritt ist frei, der Zutritt mit gültigem 3G-Nachweis möglich (geimpft, genesen, getestet). Die Kontaktdaten werden vor Ort erhoben. Eine Reservierung oder Anmeldung vorher ist nicht erforderlich.

Die Veranstaltung ist über folgenden Link auch als Live-Veranstaltung bei YouTube zu finden:

https://youtu.be/8KHbd9VZ8uE

Zum Weltgedenktag für verstorbene Kinder, dem „Worldwide Candle Lighting“:

Ein Licht geht um die Welt. Am zweiten Sonntag im Dezember wird seit 25 Jahren weltweit aller verstorbenen Kinder gedacht. So stellen an diesem Tag betroffene Familien um die ganze Welt um 19 Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, sodass eine Lichterwelle 24 Stunden die ganze Welt umringt. Jedes Licht im Fenster steht für ein Kind, welches verstorben ist. Die Lichter sollen nicht nur die Erinnerung an die Kinder wachhalten, sondern auch Hoffnung vermitteln, dass es nicht immer vor lauter Trauer dunkel bleiben muss.

„That their light may always shine“ oder auf Deutsch „Möge ihr Licht für immer scheinen“ ist die Grundidee hinter dieser Lichterwelle zum Worldwide Candle Lighting.

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