Dankbar für gestern, motiviert für morgen

Den Gottesdienst an Erntedank feierte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny in der Berliner Gemeinde Prenzlauer Berg. Er wurde von dort via Satelliten, IPTV und YouTube in die Region übertragen. Bischof Harald Bias ging nach 37 Jahren als ehrenamtlicher Amtsträger in den Ruhestand.

Der Ernte muss eine Aussaat voraus gehen, das Wachstum liegt aber in Gottes Hand - so die Botschaft des Gottesdienstes, den Bezirksapostel Nadolny mit einem Rückblick auf den Jugendtag des Jahres 2020 begann. Damals hatten Jugendliche in der Veranstaltung nach dem Gottesdienst sehr deutlich auf die Bewahrung der Schöpfung hingewiesen. Diese sei "Lebensraum für uns", so der Bezirksapostel. Und weiter: Wer Gott als seinen Vater ansehe, dürfe nicht sorglos mit dem umgehen, "was der Vater erschaffen hat", sondern müsse das Erbe in Ehren halten. So "sind wir 'verpflichtet', aus der Liebe zu Gott heraus, die Schöpfung zu schützen".
Die Schöpfung als Wunder Gottes
Der göttliche Auftrag an die Menschen, über die Schöpfung zu herrschen, habe nichts mit der allgegenwärtigen Ausbeutung zu tun. Herrschaft im göttlichen Sinn bedeute, Verantwortung für etwas zu übernehmen und sich des Wunders der Schöpfung bewusst zu werden. So stünden in Berliner Grunewald Eichen, die würden auf bis zu 800 Jahre geschätzt. Bäume, die viel "gesehen" hätten in ihrem Leben. Und doch sei "alles aus einer kleinen Eichel entstanden - ein Wunder Gottes". Natürlich könne man das naturwissenschaftlich erklären, so der Bezirksapostel, aber "zu vieles erklären könnte die Größe des Schöpfers verwischen".
Arbeit ist Auftrag Gottes
Ohne Arbeit am Anfang könne der Bauer keine Ernte erwarten. Die Arbeit des Menschen sei also ein Auftrag Gottes, sie gehöre zum Menschsein "und ist göttlicher Wille". Gott gebe den Menschen dadurch Anteil an seiner Schöpferkraft, aber auch am Erleben dieser Kraft und an der Freude über die Ergebnisse. "Gott hat gesegnet, die Erde fruchtbar gemacht." Nur wer etwas tue, könne sich über das Gelingen freuen, schlussfolgerte der Bezirksapostel. Das sei auch in geistlicher Hinsicht so: Die Aussaat geschehe durch das Wort Gottes, durch die Liebestat am Nächsten. "In dir wächst die neue Kreatur", die geeignet sei für die Gemeinschaft mit Gott. Es gelte, diesem Wachstum Raum zu geben für Entwicklung. Wer etwas ernten wolle, müsse auch säen. Aber nach der Saat lägen Wachstum und Entwicklung in Gottes Hand. "Das Wachstum ist dann Gnade Gottes."
Das künftige Erntedankfest
Das Bibelwort (Offenbarung 14, 14.15) beschreibe ein Bild zur Wiederkunft Christi. Dabei stünde die weiße Wolke für die Heiligkeit und Anwesenheit des Sohnes Gottes. Der beschriebene Menschensohn trage eine goldene Krone - das Zeichen der königlichen Herrschaft - und eine scharfe Sichel, ihm sei also auch das Gericht übergeben. Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Ernte, also der Wiederkunft Christi, treffe aber Gott. "Die 'Befehlsgewalt' liegt bei Gott", so Bezirksapostel Nadolny, das Wachstum sei göttliche Gnade, aber das Erntefest im Himmel komme sicher und sei schon jetzt Grund zu Dankbarkeit.
15 Jahre als Bischof unterwegs
"Du bist ein Mann des kindlichen Glaubens", wandte sich der Bezirksapostel in seiner Ansprache an den in Ruhe gehenden Bischof. Trotz hoher Bildung habe er in Demut gedient und "mit Bruder und Schwester auf Augenhöhe verkehrt". Er sei ein wertvoller Mitarbeiter, ein Ratgeber und Helfer gewesen, "wo man sich auch mal Trost holen konnte". Auch habe er auf manches aufmerksam gemacht, "auf Dinge, die nicht so ganz in Ordnung sind". Und es sei immer "köstlich, dir zuzuhören, wenn du durch Worte ein Gemälde entworfen hast, das uns die Schönheit unseres Glaubens, die Allmacht Gottes, die Liebe Jesu Christi deutlich gemacht hat". Bischof Harald Bias diente 37 Jahre als Amtsträger der Neuapostolischen Kirche, davon 15 Jahre als Bischof. "So wünschen wir dir, mein lieber Bischof, einen gesegneten Ruhestand. Der Herr möge es wohl machen."
Darüber hinaus spendete Bezirksapostel Wolfgang Nadolny zwei Kindern das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Er ordinierte einen Diakon für die Gemeinde Berlin-Buchholz und einen Priester für Berlin-Prenzlauer Berg.
Im Anschluss an den Gottesdienst informierte der Bezirksapostel über die Aktion "23.000 Bäume für die Umwelt", einer Idee, die ebenfalls aus dem Jugendtag 2020 entstand. Dazu veröffentlichen wir in Kürze einen separaten Artikel. Weitere Fotos sind in unserer Fotogalerie.

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