Den Älteren in der Gemeinde gilt besondere Aufmerksamkeit. Oft sind sie diejenigen, die die Gemeinde in unterschiedlichen Funktionen über Jahrzehnte mitgestaltet und geprägt haben. Auch im fortgeschrittenen Alter sind viele von ihnen weiterhin aktiv. Trotzdem heißt es für sie zunehmend loszulassen, beruflich und auch kirchlich. Das fällt nicht immer leicht. Der Übergang in den Ruhestand ist eine einschneidende Lebenserfahrung, die bei manchen auch von Selbstzweifeln geprägt ist, ohne dass darüber viele Worte verloren werden.
Füreinander da sein
Viele von ihnen bringen sich im Seniorenkreis der Gemeinde ein. Dort ist man füreinander da, nimmt gegenseitig Anteil am Leben und trifft sich zu Ausflügen. Gerade alleinlebende Ältere, deren Familienangehörige nicht in der Nähe wohnen, freuen sich über Besuche aus der Gemeinde – etwa von jüngeren Gemeindemitgliedern, die einfach zum Zuhören und miteinander Reden vorbeikommen und vielleicht auch beim Einkauf helfen. Auch Seelsorgebesuche von Priestern oder Diakonen haben ein besonderes Gepräge, gerade dann, wenn die Älteren die Gottesdienste nicht mehr regelmäßig besuchen können. Dann geht es oft nicht nur darum, über den Alltag zu sprechen, sondern auch über Predigten, die sie nicht in der Gemeinde verfolgen konnten. Wenn Gemeindemitglieder längere Zeit nicht mehr die Gottesdienste besuchen können, wird auch, wenn sie das wünschen, das Abendmahl bei ihnen zuhause gefeiert.
Während der Pandemie habe viele Ältere technisch aufgerüstet, so dass sie die Gottesdienste ihrer Gemeinde auch per Livestream zuhause verfolgen können. Alternativ bieten die meisten Gemeinden auch eine Telefonübertragung ihrer Gottesdienste an.